Infos zur Pressemitteilung
14.07.2025Die Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) hat Prof. Dr. med. Julian Fürmetz, Leitender Arzt der Abteilung für Sporttraumatologie und Arthroskopische Chirurgie der BG Unfallklinik Murnau, zum Außerplanmäßigen Professor ernannt. Die Berufung erfolgte im verkürzten Verfahren – eine besondere Auszeichnung, die nur bei herausragenden wissenschaftlichen Leistungen gewährt wird.
Prof. Dr. Julian Fürmetz gilt als ausgewiesener Spezialist in der Gelenkchirurgie, besonders in der Knie-Chirurgie. Während seiner Zeit am LMU-Klinikum, wo er zuletzt Sektionsleiter und Oberarzt in der Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie war, setzte er bedeutende Forschungsschwerpunkte: Die Mobilität bei alterstraumatologischen Patientinnen und Patienten sowie die Erforschung von Tibiakopffrakturen. Zu Letzteren baute er mit seinem Team eine große Datenbank auf, heute ein Kooperationsprojekt zwischen dem LMU Klinikum und der BG Unfallklinik Murnau.
Seine Habilitation widmete Prof. Dr. Julian Fürmetz der Deformitätenchirurgie, besonders der Korrekturosteotomie, also der operativen Korrektur der knöchernen Beingeometrie. Seine Forschung trug maßgeblich zur präoperativen Planung bei. Während die Korrekturen früher auf Basis von zweidimensionalen Röntgenbilden geplant wurden, leistet Fürmetz den Transfer in die dreidimensionale Simulation, auch mithilfe von Künstlicher Intelligenz. „Perspektivisch können wir für Patienten bald nicht nur die Planung in 3D durchführen, sondern auch die optimale operative Lösung und bestmögliche Korrektur für den Patienten finden,“ beschreibt Fürmetz. Grundlage der Simulationen sind Daten aus der Computertomographie (CT). Daraus entstehen mittels 3D-Drucker zudem individuelle Schnittschablonen. Zentral für seine Forschung ist die enge Zusammenarbeit mit dem Institut für Biomechanik der BG Unfallklinik Murnau unter Leitung von Prof. Dr. hum. biol. Peter Augat. „Das war einer der Beweggründe für meinen Wechsel nach Murnau. Hier kann ich meine wissenschaftliche Arbeit nahtlos fortsetzen und zugleich in die klinische Praxis überführen“, so Fürmetz. Die von ihm mitentwickelten Verfahren verkürzen die Operationszeit, erhöhen die Präzision und senken die Strahlenbelastung bei der Operation, da weniger Röntgenaufnahmen erforderlich sind.
Prof. Dr. Fürmetz studierte Humanmedizin in Leipzig und promovierte am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften. Während seiner Facharztausbildung in der Unfallchirurgie wechselte er 2014 an das LMU Klinikum. Seit 2021 ist er Leitender Arzt der Abteilung für Sporttraumatologie und Arthroskopische Chirurgie an der BG Unfallklinik Murnau. Darüber hinaus sammelte er sportmedizinische Erfahrung im Profifußball beim Deutschen Fußball-Bund und dem TSV 1860 München.
Prof. Dr. Fürmetz sieht in seiner Professur eine Bestätigung seines wissenschaftlichen Weges, aber keinen Abschluss: Aktuell laufen zwei Forschungsanträge zur Korrekturosteotomie bei angeborenen sowie bei traumatologisch bedingten Deformitäten. Die laufende Kooperation mit der LMU München spielt dabei eine tragende Rolle.
„Wir gratulieren Herrn Prof. Dr. Fürmetz ganz herzlich zu seiner Professur. Sein wissenschaftliches Engagement trägt maßgeblich zum medizinischen Fortschrift in der BG Unfallklinik Murnau bei und sichert unsere hochkompetente Patientenversorgung“, so Dr. med. Irena Schwarzer, medizinische Geschäftsführerin der BG Unfallklinik Murnau.