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Infos zum stationären Aufenthalt und zum Ablauf der Operation

Es ist endlich soweit und der Tag Ihrer Operation steht an. Damit Sie sich mental darauf vorbereiten können, haben wir einige Informationen zusammengefasst wie der Operationstag für Sie aussehen könnte. 

Wie kann ich mir den Operationstag vorstellen? 

Bei Ihrer Ankunft begleiten wir Sie zunächst auf Ihr Zimmer und informieren Sie über unsere allgemeinen Angebote im Krankenhaus, wie Essenszeiten, Menüwahl und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Wir unterstützen Sie gerne auch beim Verstauen Ihres Gepäcks. Falls noch nicht im Vorfeld erledigt, werden abschließende Untersuchungen wie Laboranalysen und ein EKG durchgeführt. Anschließend bespricht ein Anästhesist oder eine Anästhesistin (Narkosearzt:ärztin) mit Ihnen die Möglichkeiten der Vollnarkose oder Teilnarkose und empfiehlt die für Sie passende Methode. Eine Teilnarkose wird rückenmarksnah verabreicht, wobei Sie ein Beruhigungsmittel erhalten und während der Operation schmerzfrei und ansprechbar bleiben. Zur Infektionsprophylaxe wird Ihnen während der Operation ein Antibiotikum verabreicht, um das Eindringen von Bakterien und somit das Risiko von Entzündungen zu minimieren.

Wie läuft die Operation ab?

Operation am Hüftgelenk

Die Operation beginnt mit einem Schnitt an der Außenseite der Hüfte. Anschließend wird der Oberschenkelhals freigelegt, durchtrennt und der erkrankte Hüftkopf entfernt. Danach wird die natürliche Hüftpfanne mit speziellen Halbkugelfräsen bearbeitet und durch eine Endoprothesenpfanne ersetzt. Im nächsten Schritt wird der Markraum des Oberschenkelknochens mit einer Raspel vorbereitet, damit der Endoprothesenschaft dort fixiert werden kann. Auf den Endoprothesenschaft wird ein Kugelkopf gesetzt, der die bewegliche Verbindung zwischen Schaft und Pfanne herstellt. Der Operateur überprüft anschließend die Beweglichkeit des neuen Hüftgelenks. Nach dem Verschließen der Wunde sorgt ein Kompressionsverband für kontrollierten Druck auf das umliegende Gewebe. Ein Röntgenbild wird angefertigt, um die korrekte Position der Endoprothese zu überprüfen. Zudem werden Drainageschläuche in die Wunde eingelegt, um Blutergüsse zu verhindern, indem nachsickerndes Blut abfließen kann.

Operation am Kniegelenk

Der Chirurg oder die Chirurgin gelangt zum erkrankten Gelenk durch einen Schnitt an der Vorderseite des Knies. Dabei werden die geschädigten Knorpelflächen des Oberschenkelknochens mit speziellen Instrumenten entfernt. Mithilfe von Spezialschablonen wird der Knochen präzise vorbereitet. Vor der Implantation der endgültigen Prothese wird ein Probeimplantat eingesetzt, um Sitz, Größe, Stabilität und Bewegungsspielraum zu überprüfen. Der Schienbeinkopf wird ebenfalls auf dieselbe Weise bearbeitet, und die metallische Schienenkomponente wird eingesetzt. Ein darauf befestigter Polyethylen-Aufsatz dient als Gleitfläche zwischen Ober- und Unterschenkel. Bevor die einzelnen Komponenten endgültig fixiert werden, erfolgt eine letzte Überprüfung des kompletten Gelenkersatzes hinsichtlich optimaler Beweglichkeit. Nach dem Verschließen der Wunde wird ebenfalls ein Kompressionsverband angelegt, der kontrollierten Druck auf das darunterliegende Gewebe ausübt. Ein erstes Röntgenbild zeigt den Sitz der Endoprothese. Auch hier werden Drainageschläuche in die Wunde eingelegt, um Blutergüsse zu vermeiden.

Was passiert bei einer robotergestützten Operation?

Die Prothese kann manuell ohne die Unterstützung computergesteuerter Systeme implantiert werden. Jeder Operateur und jede Operateurin sollte über ausreichende Erfahrung in dieser Technik verfügen, das ist die Basis für eine erfolgreiche Operation.

Die navigierte oder roboterarmgestützte Implantation benötigt ein Rechnersystem. Nach Abnahme von verschiedenen Referenzpunkten am Knochen und ‚Füttern‘ des Computers mit zusätzlichen Informationen wie der Spannung der Kapsel- und Bandstrukturen des Gelenkes in den verschiedenen Gelenkstellungen wird bei der Navigation die Position der Schnittblöcke, die für die einzelnen Sägeschnitte als Führung dienen, festgelegt. Gesägt wird dann immer manuell. Diese OP-Methode ist insgesamt präziser als die händische Versorgung. Ausreißer sind z. B. bei der Einstellung der Beinachse geringer. Bei der roboterarmgestützten Variante übernimmt bei den meisten Systemen der Roboter selbst das Sägen, der Operateur oder die Operateurin bedient aber den Roboterarm selber (sogenanntes semiaktives System). D. h., die operierende Fachkraft bedient die Säge mittels Drücken eines Knopfes wie bei einer Bohrmaschine, so dass sie immer die Bedienungshoheit über den Roboter selbst besitzt. Diese Methode ist gegenüber der navigierten Variante nochmals präziser, da u. a. Ungenauigkeiten beim Sägen mit einem dünnen Sägeblatt über die Schlitzführung entfallen, da mit wesentlich dickeren Blättern gearbeitet wird. Verbiegungen durch harten Knochen, wie die bei fortgeschrittener Arthrose unter der Knorpelschicht immer bestehen, sind dadurch reduziert.

Die roboterarmgestützte Variante ist in Verbindung mit z. B. einem zementfreien Implantat aufgrund der Genauigkeit der Schnitte und ausreichender Knochenqualität in Verbindung mit der funktionellen Ausrichtungsstrategie die beste Wahl.

Informationen Robotics