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Verhalten nach der OP und zu Hause

Nach der Operation verbringt der Patient oder die Patientin in der Regel einige Tage im Krankenhaus, um sicher zu gehen, dass auch alles in Ordnung ist. Während dieser Zeit ist es entscheidend, den Heilungsprozess zu fördern. Die Rückkehr nach Hause kann sowohl aufregend als auch herausfordernd sein. Es ist wichtig, sich Zeit für die Genesung zu nehmen und die richtigen Schritte zu einzuleiten, um Komplikationen zu vermeiden. Achten Sie darauf, Ihre Arztbesuche nach der Entlassung ernst zu nehmen und die gegebenen Anweisungen zu befolgen.

Was passiert, wenn ich aus der Narkose aufwache?

Unmittelbar nach dem operativen Eingriff werden Sie im Aufwachraum oder auf der Intensivstation von einem erfahrenen Pflegeteam sorgfältig überwacht. Gelegentlich tritt ein Wundschmerz auf, der jedoch in der Regel rasch nachlässt. Nach Bedarf erhalten Sie Infusionen und Medikamente, um Ihren Kreislauf zu unterstützen und den Heilungsverlauf zu fördern. Sobald Ihr Allgemeinzustand stabil ist, werden Sie in Ihr Krankenzimmer verlegt.

Was erwartet mich in den ersten Tagen nach der Operation?

Falls Ihr Kreislauf es zulässt, können Sie direkt nach der Operation mit Unterstützung und unter Anleitung speziell geschulter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aufstehen. Bereits am ersten Tag beginnen Sie zudem mit leichten Bewegungsübungen, die Ihren Stoffwechsel anregen. Die sogenannte Frühmobilisation aktiviert gezielt die „Muskelpumpe“ in den Beinen, um den venösen Blutfluss zu fördern.

Warum und wie lange sollte ich Kompressionsstrümpfe tragen?

Zur Vorbeugung von Blutgerinnseln (Thrombosen) oder einer Lungenembolie werden Ihnen vor und nach der Operation spezielle Medikamente verabreicht. Zusätzlich wird das Tragen von Kompressionsstrümpfen für einen Zeitraum von bis zu einem Monat nach dem Eingriff empfohlen. Die Strümpfe sollten eng anliegen und möglichst faltenfrei getragen werden. Sie können morgens zum Duschen und abends kurzzeitig abgelegt werden, jedoch idealerweise nicht länger als 30 Minuten. Das Tragen der Strümpfe in der Nacht ist dabei besonders wichtig, um die Blutzirkulation zu unterstützen und das Risiko einer Thrombose weiter zu reduzieren.

Herz und Lunge brauchen Training

Bereits am ersten Tag nach der Operation beginnen Sie mit Atemübungen, um Herz und Lunge zu unterstützen und die Sauerstoffversorgung des Körpers zu fördern. Falls Ihr Kreislauf es zulässt, können Sie zusätzlich – im Sitzen auf der Bettkante – sanfte Übungen ausführen, um die Blutzirkulation anzuregen und die Genesung zu unterstützen.

Kann ich nach der Operation wie gewohnt duschen gehen? 

Ja. Nach einer Operation können Sie duschen, sobald die Operationswunde vollständig trocken ist und keine Feuchtigkeit mehr austritt. Dabei ist es wichtig, die Wunde beim Abtrocknen nicht zu reiben, sondern sanft abzutupfen, um die Heilung nicht zu beeinträchtigen.

Wie fördert intensive Krankengymnastik die Genesung nach einer Operation?

Eine umfassende physiotherapeutische Betreuung ist entscheidend für eine erfolgreiche Rehabilitation und die Wiederherstellung der Beweglichkeit. Durch intensive Krankengymnastik werden sowohl die Gehfähigkeit als auch der Muskelaufbau gezielt gefördert. Der Arzt oder die Ärztin stimmen mit dem Physiotherapeut oder der Physiotherapeutin die Übungen individuell auf Ihren Zustand und Fortschritt ab, damit die Therapie optimal auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ihre aktive Teilnahme ist hierbei besonders wichtig, da jede Übung Sie einen Schritt näher an die vollständige Genesung bringt und Ihnen den Übergang zurück in den Alltag und Beruf erleichtert.

Wieder zu Hause: Was erwartet Sie?

Nach der Rückkehr nach Hause ist es wichtig, einige Maßnahmen und Einschränkungen zu beachten, um die Genesung optimal zu unterstützen und das Risiko für Komplikationen zu minimieren.

Wann darf ich wieder Auto fahren?

Das Autofahren sollte erst dann wieder aufgenommen werden, wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen die Freigabe erteilt. Voraussetzung dafür ist, dass Sie beide Beine zur sicheren Bedienung der Pedale vollständig kontrollieren können und keine Gehstützen mehr benötigen. Diese Vorsichtsmaßnahme dient Ihrem eigenen Schutz und dem Ihrer Mitmenschen. Auch sollten Sie das Autofahren vermeiden, solange Sie noch Schmerzmittel einnehmen, da diese Ihre Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen können.

Liebesleben nach einer Gelenkoperation

Ein künstliches Gelenk erfordert anfänglich eine schonende Herangehensweise in Bezug auf körperliche Aktivitäten. In den ersten sechs bis zwölf Wochen nach der Operation ist besondere Vorsicht geboten, um die Heilung zu unterstützen und das neue Gelenk nicht zu überlasten. Das bedeutet auch, Bewegungen, die eine starke Innen- oder Außendrehung des operierten Gelenks erfordern, vorerst zu vermeiden.

Nach einer Hüftgelenk-Operation

Für eine sichere und angenehme Position empfiehlt sich die Seitenlage auf dem operierten Gelenk oder, bei männlichen Patienten, auch die Rückenlage. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Hüfte keine Neigung über 90 Grad erreicht, da diese Bewegung zu einer Überlastung des künstlichen Gelenks führen kann.

Nach einer Kniegelenk-Operation

Um das Kniegelenk zu schonen und ein unangenehmes Spannungs- oder Reizgefühl zu vermeiden, sollte auf eine starke Beugung des Knies verzichtet werden. Diese Vorsichtsmaßnahmen helfen dabei, das Gelenk zu stabilisieren und den Heilungsprozess zu fördern, sodass Sie bald wieder uneingeschränkt aktiv sein können.