Tipps zum Feiern ohne Reue

Damit das Silvesterfeuerwerk ein schöner und ungefährlicher Spaß bleibt, legen wir von der BG Klinik Ludwigshafen Ihnen die folgenden Tipps ans Herz: 

• Für die Böllerei sollte ausschließlich zertifiziertes und in Deutschland zugelassenes Feuerwerk verwendet werden. Von illegalen Importen so genannter „Chinaböller“ geht auch bei richtiger Handhabung ein unkalkulierbares Verletzungsrisiko aus: Finger weg davon!
• Auch sollten Feuerwerkskörper niemals auseinandergenommen werden, um ein individuell verändertes und damit ebenfalls illegales Feuerwerk herzustellen.
• Unbedingt sollten Sie auch die richtige Handhabung der Feuerwerkskörper beachten: Lassen Sie Raketen und sonstiges Feuerwerk niemals aus der Hand starten! Verwenden Sie eine geeignete und stabil stehende Starthilfe, zum Beispiel eine leere Flasche, die in einer leeren Getränkekiste steht.
• Achten Sie auf ausreichenden Abstand der Umstehenden und darauf, dass vor allem kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt an gezündete Feuerwerkskörper herangehen.
• Und denken Sie bitte daran, dass zu viel Alkoholkonsum in der Silvesternacht die sichere Handhabung eines Feuerwerks gefährlich beeinträchtigen kann.
• Zünden Sie Feuerwerkskörper, die nicht explodiert sind, nicht noch einmal neu an. Am besten sammeln Sie solche ein und entsorgen sie. Damit schützen Sie Kinder und Jugendliche, die am Neujahrstag Blindgänger sammeln und nachzünden.
• Für Kinder und Jugendliche sollten Knaller und Böller tabu sein. 

Respekt vor den Folgen

Zwei typische Verletzungen sind es, die die Mediziner der BG Klinik Ludwigshafen in der Silvesternacht hauptsächlich sehen: Großflächige Verbrennungen und schwere Handverletzungen.

Durch Unachtsamkeit und falsche Handhabung der Silvesterrakete kann die eigene Kleidung oder die von Umstehenden Feuer fangen, was großflächige Verbrennungen verursachen kann. Solche Verbrennungen haben oft schwerwiegende Folgen für die Betroffenen und ziehen in der Regel eine langwierige Betreuung auf der Schwerbrandverletzten-Intensivstation nach sich. 

Zum anderen kann es zu schweren Explosionsverletzungen kommen, bei denen vor allem Gesicht und Hände betroffen sind. Oft müssen die Betroffenen mehrere umfangreiche Operationen und lange stationäre Aufenthalte durchmachen, damit Funktionen oder zumindest Restfunktionen der betroffenen Körperteile erhalten werden können. Denn die Feuerwerksverletzungen zerreißen in den Händen häufig Knochen, Sehnen, Nerven, Blutgefäße und den Hautmantel. In vielstündigen Erst- und weiteren Folgeoperationen versuchen die Handchirurgen dann, eine einigermaßen brauchbare Funktion der schwerstverletzten Hand wieder herzustellen. Immer ist außerdem eine intensive handtherapeutische Rehabilitation über viele Monate erforderlich.

Respekt vor dem Feuerwerk und seinen möglichen schwerwiegenden Folgen ist also angebracht – damit man nach dem unbeschwerten Spaß nicht fortan mit schweren gesundheitlichen Einschränkungen leben muss – oder dafür verantwortlich ist, dass jemand anderes mit den Folgen leben muss.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen von Herzen einen guten und sicheren Rutsch ins neue Jahr – Bleiben Sie gesund!

Hier finden Sie die Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie DGH: Silvester feiern – ohne Handverletzungen!